Handwerkszeug - Mit den Menschen statt für die Menschen!
Ziel der Aktivierenden Befragung ist es, Bewohner*innen eines Stadtteils oder eines ländlichen Raumes zu ermutigen, bei der Entwicklung von Lösungen in ihrem Wohnumfeld mitzuwirken. Dazu werden in Befragungen und Interviews die lebensweltlichen Interessen, Sorgen und Anliegen der Menschen vor Ort aufgespürt. Im Unterschied zu anderen Interviewformaten, ist die aktivierende Befragung keine einmalige Aktion, sondern Teil eines längeren Prozesses.
https://www.sozialraum.de/aktivierende-befragung-aktivierendes-gespraech.php
Die Aktivierende Befragung selbst ist ein mehrstufiger Prozess, der mit der Recherche zu statistischen Daten vor Ort beginnt. Dabei werden verfügbares Wissen und demografische Daten für das Befragungsgebiet gesammelt. Stadtteilspaziergänge können diese ersten Erhebungen um subjektive Eindrücke ergänzen. Dadurch wird sichtbar, welche öffentlichen Räume besonders genutzt werden, wer die Nutzer*innen sind, wo Knotenpunkte im Raum sind und welche Schätze sich hier verbergen.
Wichtige Kenntnisse über den Sozialraum lassen sich dann in einem weiteren Schritt bei Multiplikator*innen einsammeln. Dabei kommen Lokalpolitiker*innen, Vertreter*innen der Verwaltung oder Engagierte in Vereien (Vereinsring, Sportverein, ...) oder von Gemeinwohlinitiativen in den Blick.
Kernstück der Aktivierenden Befragung sind in einem nächsten Schritt Interviews, die bei einer Haustürbefragung oder im öffentlichen Raum erfolgen. Auch digitale Umfragetools können dabei Verwendung finden, um lebensweltliche relevante Themen zu erheben. Die benannten Anliegen und Nöte werden anschließend in Kategorien eingeteilt und so sortiert, dass sie bei einer Bürger*innenversammlung vorgestellt werden können. Die große Chance der Befragung liegt nicht nicht nur darin Themen zu identifizieren, sondern Kontakte zu knüpfen und Verbündete zu finden.
Entdeckungen im neu entstehenden Stadtteil
Die Frage nach einer Präsenz von Kirche im Europaviertel hat die katholische und evangelische Kirche in Frankfurt gleichermaßen beschäftigt. Wozu und für wen, wollen wir in diesem neu entstehenden Stadtteil Kirche sein?
Dieser Frage sind die Mitarbeiter*innen von 'pax&people' nachgegangen und haben sie mit den Bewohner*innen im Viertel geteilt. Dazu wurden Interviews im naheliegenden REWE sowie im angrenzten Shopping-Center geführt.
Einen Eindruck davon vermittelt der nachstehende Link. https://www.youtube.com/watch?v=RGWRkzrN7lw
Die aktivierende Befragung aktiviert auf mehreren Ebenen; zunächst bewegt sie mich, weil ich meine eigene Komfortzone verlassen muss.
Dr. Harald Stundebeck