Demografie-Simulation als Aneignung des Sozialraumes


Mit allen Generationen spielerisch den Sozialraum erkunden
Die Demografiesimulation zählt zu den Methoden der Gamification, im Deutschen oftmals Gamifizierung oder Spielifizierung genannt.
Gamification ist definiert als „Übertragung von spieltypischen Elementen und Vorgängen in spielfremde Zusammenhänge mit dem Ziel der Verhaltensänderung und Motivationssteigerung bei Anwenderinnen und Anwendern“ (Wirschaftslexikon.gabler.de).
Was heißt das nun konkret?
In einer Demografiesimulation wird der demografische Wandel visualisiert und greifbar gemacht – und zwar nicht irgendwo, sondern im eigenen Lebensumfeld der Teilnehmer*innen!
Dies ist möglich, da die eigene Pfarrei neuen Typs aufgrund statistischer Daten und zusätzlich mit ihren jeweils spezifischen Vereinen und Angeboten (z.B. Chor, KiTa, Familienzentrum etc.) auf einem Spielfeld abgebildet wird. Menschen werden anhand von Spielfiguren dargestellt.
Die Demografiesimulation ist daher gleichzeitig auch eine geeignete Möglichkeit zur Sozialraumerkundung:
Die Pfarrei neuen Typs wird in Zusammenarbeit mit den Teilnehmer*innen zu Beginn der Simulation durch eine Status-Quo Darstellung des eigenen Sozialraums abgebildet. Die Gruppe reflektiert gemeinsam, welche Angebote es in ihrem Lebensumfeld, also der Pfarrei, gibt: Einen Chor? Ein Gemeindehaus mit religiösen Angeboten? Ein Familienzentrum? Gleichzeitig überlegt sie, welche Altersgruppen diese Angebote nutzen. Nur junge Erwachsene von 20-30? Oder auch Senioren von 70-80? All diese Informationen werden auf dem Spielfeld visualisiert.
Die Teilnehmer*innen erleben anschließend spielerisch, wie sich Ihre Pfarrei in den nächsten 10, 20, 30 Jahren verändert, welche Altersgruppen in welchem Umfang schrumpfen oder wachsen und sehen, was dies für die vorliegende Pfarreistruktur bedeuten kann. In diesem Zusammenhang kommen zwangsläufig interessante Fragen auf: Lohnen sich spezielle Angebote der Gemeinde in der Zukunft noch? Wie kann man bereits jetzt dazu beitragen, z.B. bestimmte Vereine durch Nachwuchsmanagement zu erhalten?
Die Methode ist also ein Weckruf dafür, dass der demografische Wandel längst begonnen hat und proaktiv gestaltet werden sollte!
Die Demografiesimulation bietet keine schnellen, standardisierten Lösungen und Endergebnisse an, sondern vielmehr werden die Teilnehmer*innen motiviert, ins Gespräch zu kommen, selbst Lösungskonzepte und Handlungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Sie ist eine gute Möglichkeit als Einstieg in einen Entwicklungsprozess. Betreut bei der Umsetzung der Ergebnisse wird die Gruppe dann vom Team der Kirchenentwicklung.
Zudem ist die Demografiesimulation kostengünstig, da keinerlei besondere Technik oder Raumausstattung benötigt wird.
Möchten Sie sich für eine Teilnahme bewerben? Informationen zur Bewerbung, zur Demografiesimulation und zum Demografischen Wandel finden Sie auf der Seite der Projektstelle „Demografische Entwicklung im Bistum Limburg“ unter demografiewandel.bistumlimburg.de
Kontakt: Katharina Zang, Projektmitarbeiterin, Tel. 06431-295132
K.Zang@bistumlimburg.de

Spielerisch eine neue Wahrnehmung des Raumes und der Entwicklung gewinnen, das ermöglicht die Demografiesimulation. K. Zang